Heather Palmer

 

KUENSTLERINNEN

 

Press release for the exhibition „Thomas Hauser – Kuenstlerinnen“ at Laura Mars Grp., Berlin

19-11-2011 through 10-12-2011.

 
KUENSTLERINNEN features women in varying outfits—from fully dressed to nude—seated on chairs. Hauser’s women, with their unabashed stares into the camera, claim to hide nothing, yet within their faces the viewer detects surprise. Their secrets are not so crude as to be made obvious in the photos, but because of the way Hauser situates each model, each is distanced from both the viewer and herself; creating a hidden dialogue.
The beauty of the model lies in her ignorance. None of the girls know what they are supposed to hide, and yet all of them keep their eyes wide open, staring, daring, even, the viewer to search. Thus, the mastery of Hauser’s latest collection is what the viewer doesn’t see. The model sits veiled before the camera, making her both distant and unbelievably familiar. In this way Hauser’s photos establish another layer of intimacy—the viewer and the viewer—between the parts of oneself that one hides and the parts one accentuates. These women act as mirrors of human beauty’s frail ordinariness. Each blatant image offers a hint of sensitivity. That hint is where the viewers sits, like these women, exactly where Hauser wants: contemplating the beauty of what looks normal, and knowing that true simplicity cannot be common. For beauty is never ordinary, even in its nakedness.

 

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Heather Palmer

 

KUENSTLERINNEN

 

Pressetext zur Ausstellung „Thomas Hauser – Kuenstlerinnen“ in der Galerie Laura Mars Grp., Berlin

19.11.2011 bis 10.12.2011.


KUENSTLERINNEN zeigt Frauen in wechselnden Outfits, voll bekleidet bis nackt, die auf Stühlen sitzen. Hausers Frauen, die mit ihrem dreisten Blick in die Kamera behaupten, nichts zu verbergen. Und doch: Auf ihren Gesichtern entdeckt der Betrachter Befremden. Ihre Geheimnisse indes sind nicht so banal, dass sie in den Fotos sichtbar werden könnten. So wie Hauser die Modelle aber in Szene setzt, wirkt jede von ihnen distanziert, von sich selbst wie vom Betrachter. Ein Schattendialog entsteht.
Die Schönheit der Mädchen liegt dabei in ihrer Unwissenheit: Keine von ihnen hat eine Ahnung, was sie vermeintlich versteckt. Dennoch: Alle haben die Augen weit geöffnet, starren – und scheinen den Betrachter sogar zur Suche herauszufordern. In Hausers neuster Fotoserie liegt die Kunst genau in jenem Verborgenen, der Betrachtung Entzogenen: Das Modell verhüllt sich vor der Kamera – und rückt damit zugleich in weite Ferne und unfassbare Nähe. So erschaffen Hausers Fotos eine zusätzliche Ebene der Intimität –  zwischen Betrachter und Betrachter – zwischen den Seiten des Selbst die man versteckt und denen, die man herausstellt. Diese Frauen spiegeln die fragile Durchschnittlichkeit menschlicher Schönheit. Denn im Offensichtlichen eines jeden Bildes liegt eine Spur Empfindsamkeit. Sie führt dorthin, wo der Betrachter sitzt – wie die Frauen genau da, wo Hauser es möchte: Versunken in die Schönheit des auf den ersten Blick Alltäglichen – in dem Wissen, dass wahre Schlichtheit nie gewöhnlich sein kann. Schönheit ist niemals gewöhnlich, nicht einmal in ihrer Nacktheit.

 

Übersetzung: Simon Möller

 

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